Unter dem Titel "Ideen?! Ja bitte, aber nicht am Arbeitsplatz." berichtet eine Studie von IQudo darüber, dass nur 6,4 % der Deutschen am Arbeitsplatz kreativ sind. 93,6 % der Befragten haben ihre besten Ideen nicht am Arbeitspatz. Interessant sind vor allem die Gründe für die Ideenarmut am Arbeitsplatz.
Als Hauptgründe werden zwar "Stress" und "Ablenkung" angegeben (zusammen über 60 %). Aber auf Platz drei der Gründe folgt mit knapp 15 %, dass Kreativität unerwünscht sei. Dies steht ganz im Einklang mit meinen Ausführungen in der Anleitung zum Uninnovativsein.
Der Anteil der Leute, deren Kreativität im Unternehmen als unerwünscht angesehen wird, dürfte sogar noch höher liegen. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Der Anteil, der "Arbeitslos" als Grund angegeben hat (10,5 %), müsste eigentlich herausgerechnet werden, wenn es um eine reine Bewertung der Unternehmen geht.
- Diejenigen, die als Grund angegeben haben, dass sie keinen Spaß an der Arbeit haben (9,26 %), haben womöglich auch zu spüren bekommen - wenn auch unterschwellig -, dass ihre Ideen nicht gewürdigt werden.
- Ein gewisser Anteil derjenigen, die aus Stress und Ablenkung keine Zeit hat, Ideen am Arbeitsplatz zu generieren, hat womöglich noch gar keine kreative Idee erzeugt und weiß daher gar nicht, ob diese im Unternehmen erwünscht sind. Vielleicht wenden in diesen Unternehmen die Chefs die von mir beschriebenen Methoden "Give me a solution" und "Telefonterror" an, um Kreativität durch Zeitdruck abzutöten.
- Schließlich könnte es sein, dass eine Dunkelziffer besteht. Um "Unerwünscht" auf einem Fragebogen anzukreuzen, muss man eingestehen - zunächst einmal sich selber, aber auch einem Externen -, dass das Unternehmen, bei dem man arbeitet, Kreativität nicht wirklich wertschätzt. Dies erfordert Mut und Ehrlichkeit, die vielleicht nicht alle Studienteilnehmer mitbringen.
Auf jeden Fall zeigt die Studie, dass Methoden zur Inventionsvermeidung häufiger zum Einsatz kommen, als man annehmen möchte. Bleibt jetzt noch die Frage, wo die meisten Menschen ihre besten Ideen generieren: Fast 50 % der Befragten tut dies in "Ruhemoment", und auf Platz eins der Ruhemomente steht natürlich "Baden und Duschen". Und damit wären wir wieder bei Archimedes, der auch schon von mir als Beispiel herangezogen wurde.
Die Studienergebnisse können Sie unter folgendem Link kostenlos herunterladen: http://www.iqudo.com/de/inhalt/aktuelles/aktuelles.html?newsid=25&cHash=aceea98f21eafae845e96045c7e1da26
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