Am 12. November ist Ernst von Glasersfeld im Alter von 93 Jahren gestorben. Damit ist neben Heinz von Foerster und Paul Watzlawick der dritte große Denker des radikalen Konstruktivismus von uns gegangen. Von Glasersfeld hat es wie kein anderer verstanden, den radikalen Konstruktivismus in seinen Schriften und Vorträgen durch seine klare und verständliche Sprache zu erklären.
Leider habe ich ihn nie persönlich kennen lernen dürfen. Aber ich habe ihn in einigen meiner Artikel ausführlich zitiert, z.B. in "Das Wissensspielfeld des Unternehmens gestalten" in LO - Lernende Organisation, Ausgabe 34. Als ich ihm den Artikel zusandte, erhielt ich wenig später eine Antwort per E-Mail. Darin schrieb er u.a.: "Ihr Artikel hat mir grosse Freude bereitet, denn er ist einer der besten, die ich von anderen über konstruktivistische Ideen gelesen habe. Von meinem Gesichtspunkt aus haben Sie mich wirklich gut verstanden." Gibt es ein schöneres Lob? Ich bin bestimmt zwei Wochen lang mit vor Stolz geschwellter Brust herumgelaufen.
Ich kann wirklich nur jedem, der sich mit Wissen und Erkenntnistheorie beschäftigt, ans Herz legen, sich mit dem Schaffen Ernst von Glasersfeld auseinanderzusetzen - insbesondere mit seinem Hauptwerk "Radikaler Konstruktivismus - Ideen, Ergebnisse, Probleme".
Dazu im Folgenden einige Links:
Ein Fernsehbeitrag über Ernst von Glasersfeld und den Radikalen Konstruktivismus kann bei Youtube angeschaut werden:
Die aktuelle Ausgabe des Constructivist Foundation "Can Radical Constructivism Become a Mainstream Endeavor" ist dem Werk von und der Erinnerung an Ernst von Glasersfeld gewidmet und enthält vermutlich seinen letzten Artikel:
http://www.univie.ac.at/constructivism/journal/6/1
Auf seiner Homepage findet man eine Aufzählung seiner Schriften, von denen viele zum freien Download zur Verfügung stehen:
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