Innovation Watch - Störfaktor Kreativität, Teil II

Vor kurzem habe ich in diesem Blog unter der Überschrift "Störfaktor Kreativität" über einige Studienergebnisse geschrieben, die nahlegen, dass Unternehmen zwar Kreativität hoch einschätzen, kreative Menschen und Ideen jedoch nicht. Jetzt bin ich auf einen Forschungsartikel gestoßen, der etwas Licht in das Dunkel bringt, warum dem so ist.

In ihrem Artikel "The Bias Against Creativity: Why People Desire But Reject Creative Ideas" zeigen Mueller, Melwani und Goncalo in zwei Experimenten, dass Menschen eine implizite Abneigung gegen Kreativität haben, obwohl sie sich explizit dazu bekennen. Sie führen diese Abneigung auf die der kreativen Idee zugrunde liegende Unischerheit zurück. Mit anderen Worten: Menschen mögen kreative Ideen nur, wenn sie sicher sind. Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Die Forscher ziehen folgendes Fazit: "If people hold an implicit bias against creativity, then we cannot assume that organizations, institutions or even scientific endeavors will desire and recognize creative ideas even when they explicitly state they want them. [...] In addition, our results suggest that if people have difficulty gaining acceptance for creative ideas especially when more practical and unoriginal options are readily available, the field of creativity may need to shift its current focus from identifying how to generate more creative ideas to identifying how to help innovative institutions recognize and accept creativity."

Der Artikel "The Bias Against Creativity" steht zum freien Download unter: http://digitalcommons.ilr.cornell.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1457&context=articles&sei-redir=1#search=%22bias%20against%20creativity%22